Seit zehn Jahren Zusammenarbeit von Fischereiverein, Wasseracht und Landkreis
Begutachten die neuen Stein- und Kiesbetten am Delschloot: Johann Untiedt (Landwirt), Peter Müller und Hermann Schade (Fischereiverein für den Bezirk der Friesoyther Wasseracht), Andreas Niemöller und Ansgar Meyer (Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft des Landkreises Cloppenburg) sowie Hans Peckskamp und Martin Windhaus (Wasseracht).
Bild: Anna Lisa Oehlmann
Die Laichstätten verteilen sich auf zehn verschiedenen Stellen mit je 30 bis 75 Metern Länge. Die Steine spendete Landwirt Johann Untiedt.
Neuvrees „Unser Ziel ist es, die natürliche Vermehrung der Fische zu forcieren, da diese widerstandsfähiger als gezüchtete sind“, sagt Peter Müller, Vorsitzender des Fischereivereins für den Bezirk der Friesoyther Wasseracht. Daher sind die Mitglieder des Fischereivereins seit zehn Jahren dabei, Stätten zum Laichen unterschiedlichster Fische anzulegen. Die Kanäle des Delschloot bei Neuvrees von der Mündung in die Marka bis zur Eismoorstraße haben bereits an zehn Stellen auf je zwischen 30 und 75 Metern Länge Laichplätze erhalten.
Die Arbeiten mussten mit der Friesoyther Wasseracht sowie dem Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft des Landkreises Cloppenburg abgestimmt werden. Wasserstand und Abflussverhalten würden sich durch die Steine verändern, und dies müsse bei Wasseracht und Landkreis zur Kenntnis genommen und eingetragen werden.
Die Wasseracht sei für das Gebiet und die Kanäle, die hauptsächlich der Entwässerung der umliegenden Flächen dienten, unterhaltungspflichtig, erklärt Martin Windhaus von der Wasseracht. Um die Arbeiten des Fischereivereins zu unterstützen, hätte die Wasseracht Schlamm aus der Sole gebaggert.
Die Arbeitseinsätze, die für die Erstellung der Kiesbetten nötig waren, organisierte der Fischereiverein. Die Mitglieder arrangierten den Abtransport der „Kartoffelsteine“ (Steine, die beim Kartoffelroden mit aus der Erde gefördert werden), die Landwirt Johann Untiedt spendete, und von etwa 50 Tonnen Kies. Diese verteilte der Fischereiverein mit Baggern und Schaufeln am Rand des Kanals.
Auch Totholz wurde am Rand des Flussbetts eingebaut. Es dient den kleinen Fischen als Versteck vor Räuberfischen.
Der Einsatz lohnte sich: „Wir sind stolz auf unsere Erfolge. Wir haben Meeresforellen angesiedelt, die sogar eine Länge von 60 bis 70 cm erreichen“, erklärt Peter Müller. Die Lachsart habe auch in Jahren, in denen keine Fische ausgesetzt wurden, Jungtiere gehabt, ergaben Bestandskontrollen. Derzeit sind bereits einige Laichstellen im Kies zu erahnen.
„Diese kleinen Maßnahmen sind ganz wichtig, um die Gewässerökologie entscheidend zu verbessern“, sagte Ansgar Meyer vom Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft. Meyer und Kollege Andreas Niemöller hoben die gute Zusammenarbeit mit Fischereiverein und Wasseracht hervor: „Ich bin froh, dass die Maßnahmen auf kleinem Dienstweg abgestimmt werden“.